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“Pure Lust am Leben” Ökumenischer Festgottesdienst zum Johannisfest

„Pure Lust am Leben“, mit dem Motto des Songs der Band Geiersturzflug feierten am Johannisfestsonntag evangelische und katholische Christinnen und Christen zum ersten Mal gemeinsam den traditionellen Festgottesdienst unter der Linde vor der Marktkirche. „Dies ist ein historischer Moment“, sagte Pfarrer Mario Lukes von der katholischen Pfarrei St. Elisabeth. In seiner Predigt erzählte Dekan Ralph Beyer anschaulich wie Menschen das Johannisfest erleben und welche Gefühle sie dabei bewegen. Feiern wecke die Lebensfreude und Lebensfreude sei ein Geschenk des Himmels. Auch der Dietemann, der das Johannisfest quasi verkörpert, durfte bei diesem Gottesdienst nicht fehlen. Im Interview mit Pfarrerin Sieglinde Repp-Jost berichteten er und Frau Zwilling, freiwillige Seniorenbegleiterin im Seniorenwohnheim Brückentor, wie das Fest Klein und Groß, Jung und Alt begeistere und Menschen verbinde. Das Fest sei der Höhepunkt des Jahres, es bis in die letzten Winkel der Stadt zu bringen, eine wunderbare Rolle und Aufgabe.

Das Arztehepaar Donya und Shiyar Abdo, das 2015 vor der Krieg in Syrien nach Deutschland geflüchtet war, erzählte, wie Menschen ihnen schon kurz nach ihrer Ankunft in Eschwege begeistert von diesem Fest erzählt hätten. Es erinnere sie an ein Fest in ihrer kurdischen Heimat. Es sei für sie eine große Freude, dass ihre Tochter demnächst als Schülerin im Festumzug mitgehe.

Am Gottesdienst nahmen auch Gäste aus den Partnerstädten St. Mandé und Regen und Besatzungsmitglieder des Patenschiffs Tender Werra teil. In der Fürbitte brachten sie ihren Dank zum Ausdruck, dass es möglich sei, in Europa über Grenzen hinweg Freundschaft zu leben und baten um Bewahrung vor Gewalt, Nationalismus und Feindschaft gegenüber Juden und Andersdenkenden.

Auch musikalisch kam Feierlaune auf: Bei dem Song „Pure Lust am Leben“, den Pfarrerin Tanja Meister mit Christian Mühlhause am E-Piano anstimmte und den Liedern, die der Eschweger Posaunenchor begleitete. Die Festhymnen „Danket dem Herrn“ und das „Dietemannslied“ klangen dabei so voll und fröhlich, wie man sich das auch beim Festakt am Samstag auf dem Marktplatz wünschen würde. Ein Festgottesdienst, der Lebensfreude versprühte.